Zahnspange

Zahnmedizinische Appara­turen, mit denen Kiefer- und Zahn­fehl­stellungen korri­giert werden können, werden über­grei­fend als Zahn­spangen oder Zahn­klammern bezeich­net. Eine übliche Behand­lung umfasst meist einen Zeitraum von 2 bis 4 Jahren, die Dauer ist abhän­gig von der Art der Zahn- bzw. Kiefer­fehl­stellung, der gewählten Zahn­spange und der Mit­arbeit des Patienten.

Brackets

Brackets
Brackets, Foto: Monica Nguyen

Brackets (engl. Klam­mern) sind in der Kiefer­ortho­pädie gebräuch­liche Befesti­gungs­elemente bei fest­sitzen­den Appa­ra­turen. Sie werden durch spezielle Klebe­tech­niken mit der Ober­fläche des Zahns befestigt und bilden so einen Ansatz­punkt zur Bewegung von Zähnen.

Brackets können danach unter­schieden werden, wo sie am Zahn befestigt werden. Sind sie auf der Außen­fläche, also zur Wange hin befestigt, spricht man von Bukkal­brackets (siehe Bild oben). Befinden sie sich auf der Innen­fläche, zur Zunge hin, werden sie Lingual­brackets genannt.

Lingualtechnik

Bei der Lingual­technik wird eine feste Zahn­spange auf der Innen­seite der Zähne befestigt, sie ist damit so gut wie nicht von außen wahr­nehm­bar. Da sich die Fein­ein­stellung der Zähne bei dieser Technik jedoch oft­mals schwie­ri­ger gestal­tet als mit Bukkal­brackets, kann sich sowohl die Behand­lungs­dauer bei jedem Behand­lungs­termin als auch die gesamte Behand­lungs­zeit verlängern. Die Kosten liegen deshalb typischer­weise höher als bei der Behand­lung mit Brackets auf der Außen­seite der Zähne.

Aligner-Therapie

Relativ neu sind Korrek­tur­schienen (Aligner) aus trans­pa­rentem Kunst­stoff. Im Gegen­satz zu klassi­schen Zahn­spangen besitzen Aligner keine ver­stell­baren Elemente, statt­dessen werden nach Erstellung eines Abdrucks und Fest­legung des Behand­lungs­ziels computer­gestützt mehrere Zwischen­schritte berechnet und eine ent­sprechende Anzahl trans­pa­renter Plastik­schienen gefertigt.

Aligner der Firma Invisalign
Aligner der Firma Invisalign, Foto: Smikey Io

Diese Aligner werden nach­ein­ander für jeweils 2 Wochen getragen. Bei Behand­lungs­zeit­räumen von 9 bis 18 Monaten fallen bis zu 36 Schienen an. Die Aligner sind beim Essen und zur Zahn­reini­gung leicht ent­fern­bar und kaum sicht­bar. Die Aus­sprache kann zu Beginn der Behand­lung etwas beein­flusst werden, wobei jedoch mit der Zeit meist eine Ver­besse­rung eintritt.

Herausnehmbare Zahnspangen

Herausnehmbare Zahnspange
Herausnehmbare Zahnspange, Foto: Metoc

Bei den herausnehm­baren Appara­turen unter­schei­det man aktive Platten für Ober- und Unter­kiefer und funktions­kiefer­ortho­pädische Geräte (FKO-​Geräte). Aktive Platten eignen sich beson­ders für Kinder im Wechsel­gebiss-​Stadium. Im blei­ben­den Gebiss kommen aktive Platten für geringere Zahn­bewegungen zum Einsatz.

Funktionskieferorthopädische Geräte liegen locker im Mund, werden also nicht über Klammern mit den Zähnen verbunden. Sie nutzen die natür­lichen Kräfte der Mund­muskulatur aus, die beim Schlucken oder Sprechen entstehen, um Fehl­stellungen von Zähnen und Kiefer zu beseitigen. Die Form der Zahn­spange gibt dabei das Ziel vor, in welches die Zähne bzw. der Kiefer bewegt werden sollen. Ansonsten sind sie den aktiven Platten ähnlich.


Autorin dieser Seite: Dr. med. dent. Hee Suk Schüller, letzte Aktualisierung: 08.03.2017